Sunny-Day trotz Regenwolken
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Backnang hatte am letzten Sonntag vor den Schulferien zu einem ökumenischen Familiengottesdienst ins Freibad nach Erbstetten eingeladen. Trotz bedrohlicher Regenwolken hielt das Wetter den ganzen Morgen über. Manche wagten anschließend sogar den Sprung ins Wasser. Rund 100 Besucher von jung bis alt erlebten einen beschwingten Familiengottesdienst, der von einer Gruppe Eltern und Großeltern aus den christlichen Gemeinden Backnangs vorbereitet worden war. Jutta Hofer und Heike Sautter vom Familienzentrum Sachsenweiler hatten zusammen mit Britta Blum das Freibad bunt geschmückt und hießen die Besucher am Eingang willkommen. Auch regelmäßige Freibadbesucher, die eigentlich nur zum Schwimmen gekommen waren, nahmen am Gottesdienst teil und waren positiv überrascht: „Was für eine schöne Idee, wenn die Kirche dorthin geht, wo die Menschen sind.“ Passend zum Wasser des Erbstettener Schwimmbeckens ging es die biblische Geschichte vom Durchzug Israels durchs Schilfmeer. Katharina Hauguth (Liebenzeller Gemeinschaft) lud die anwesenden Kinder zunächst ein, ihren Dank vor Gott zu bringen: „Auch wenn es heute Nacht geregnet hat, so hatten wir doch ein behütetes Zuhause und ein gutes Frühstück am Morgen. Danke, lieber Gott dafür.“ Claudia Ax (Katholische Kirche) und Heike Sautter hatten ein lebensnahes Anspiel eingeübt. Ein Kind war durch den Verlust eines Schlüssels in eine ausweglose Situation geraten: „Was kann uns helfen in unserer Angst?“ Sarah Mayer (Biblische Gemeinde) erzählte daraufhin die Befreiungsgeschichte des Volkes Israel aus Ägypten. Nachdem Mose gebetet hatte, griff Gott ein und führte das Volk mitten durchs bedrohliche Meer hindurch an das rettende Ufer. Dekan Rainer Köpf (Evangelische Kirche) begab sich in seiner Predigt in die Rolle eines Wüstenwanderers aus biblischen Zeiten. In den Backnanger Kaufhäusern hatte er einige Gegenstände gefunden, die ihm zum Symbol für seine Wanderung wurden: Einen Handfächer zum Beispiel, der ihn an den Wind erinnerte, mit dem Gott das Schilfmeer geteilt hatte. Köpf machte damit deutlich, wie „Gott den Abgrund, der vor uns liegt, in einen Weg verwandeln kann.“ Nach dem Durchzug durchs Schilfmeer haben die Befreiten gesungen vor Freude. Dieser singende Jubel der Gemeinde klang auch durch das Erbstettener Freibad. Anika Bertsche (Liebenzeller Gemeinschaft) stand der biblischen Mirjam mit ihrer mitreißenden Musikalität in nichts nach. In den Fürbitten nahmen Janina Meinhard (Baptisten), Benjamin Blum (Neuapostolische Kirche) und Ulrich Baade (Markusgemeinde) die ganze Welt „ins Gebet“, um für Bewahrung und Frieden zu bitten. Ein Besucher sagte nach dem Gottesdienst: „Gott hat nicht nur das Wasser im Schilfmeer, sondern auch heute die Regenwolken in Erbstetten beiseite geschoben.“
Dekan Rainer Köpf